Laut einem Bericht des RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) fehlen mittelfristig trotz des Sondervermögens für die Infrastruktur rund mehrere Milliarden Euro, um die notwendigen Sanierungen im Bereich der Wasserstraßen sicherzustellen. Das soll aus einem internen Papier des Verkehrsministeriums hervorgehen, das dem RND vorliegt.
Betroffen seien auch Bauwerke mit „hoher Sicherheitsrelevanz“ wie Wehre zur Regulierung des Wasserstandes. Hinzu kommen dem Bericht zufolge 24 Schleusen und 39 Brücken, die ersetzt werden müssen. Hier drohen Stilllegungen. Auch der Hochwasserschutz sei betroffen, so das Papier.
Das es um die bauliche Beschaffenheit der Infrastruktur auf den Wasserstraßen schlecht bestellt ist, wissen die motorisierten Wassersportler schon lange. Die Bauwerke sind in die Jahre gekommen, die Technik ist veraltet, die Kapazitäten entsprechen vielfach nicht mehr den aktuellen Erfordernissen.
Einem weiteren Bericht des RND nach, sind die meisten Schleusen und Wehre vor 1950 errichtet worden, zahlreiche Bauwerke wurden sogar vor 1900 gebaut. Der jahrelang in Kauf genommene Sanierungsstau und das Fahren auf Verschleiß der vergangenen Jahrzehnte rächt sich jetzt auch auf den Wasserstraßen bitter. Hinzu kommen ungeplante Reparaturbedarfe durch technische Defekte und Unfälle wie z.B. an der Mosel-Schleuse St. Aldegrund oder am Nord-Ostsee-Kanal. Neben den fehlenden Finanzmitteln ist es zudem der Personal- und Fachkräftemangel sowohl bei der Wasserstraßenverwaltung als auch bei den zuarbeitenden Firmen und Unternehmen, der die notwendige Sanierung und Reparatur der betroffenen Bauwerke behindert.
Sollten Wasserstraßen z.B. aufgrund der Stilllegung von Schleusen nicht mehr befahrbar sein, müsste der Güterverkehr auf die Straße verlagert werden – doch auch hier finden sich marode Brücken, kaputte und überlastetet Straßen und eine nicht mehr bedarfsgerechte Infrastruktur. Die Bahn bietet bekanntermaßen noch weniger Alternativen.
Für die betroffenen Wassersportler und Vereine an entsprechenden Streckenabschnitten, könnte es dann richtig bitter werden, sollten notwendige Sanierungsmaßnahmen ausbleiben und Stilllegungen die Folge sein: Sie haben keine Ausweichmöglichkeiten und gucken dann im plötzlich stark geschrumpften Revier in die Röhre.
Den vollständigen Bericht des RND lesen SieHIER.