Bodenseeverbände präsentierten sich bei der Ultramarin-Boatshow

Verband & Szene
Über das Projekt "Klimafreundlicher Bodensee für die private Bodenseeschifffahrt" will die Sportschifffahrt eine relevanten Beitrag zur Einsparung von CO2-Emissionen auf dem Bodensee leisten. (Foto: Symbolbild / stock.adobe.com / Countrypixel

Die Internationale Wassersportgemeinschaft Bodensee (IWGB), der Bodensee Segler Verband (BSVb) und der Internationale Bodensee Motorbootverband (IBMV) präsentierten sich mit großem Erfolg zum zweiten Mal bei der Ultramarin-Boatshow

Viele interessierte Besucher der Ultramarin-Boatshow 2025 waren an den Informationen und Projekten der Bodenseeverbände interessiert, und die Verbandsvertreter blieben dem breiten Publikum keine Antwort zu Klimaschutz, Umweltschutz und umweltschonenden Wassersport schuldig.

Das IWGB-Programm "Blauer Anker" hat 28 Anlagen und Häfen am Bodensee für ihr umwelt- und klimafreundliches Verhalten und Sicherheit zertifiziert.
Ultamarin-Geschäftsführerin Sonja Meichle begrüßte zahlreiche Gäste aus den Wassersport-Verbänden, der Wirtschaft und Politik zum Projektauftakt "Klimafreundlicher Bodensee für die private Bootswirtschaft".

Blauer Anker verliehen

Im Rahmen des Forums zum Projektauftakt „Klimafreundlicher Bodensee“ wurden auch durch das Team „Blauer Anker“ die ersten Flaggen 2025 an die anwesenden zertifizierten Vereine überreicht. Das IWGB-Programm hat auch in diesem Jahr wieder 28 Anlagen und Häfen am Bodensee für Ihre vorbildliche Ausstattung und umwelt- und klimafreundliches Verhalten und Sicherheit zertifiziert. Die IWGB vertritt auch die Interessen des DMYV am Bodensee.
Das zweite Highlight für den Wassersport am Bodensee unter dem Motto „Leinen los für die Zukunft“ war der Projektauftakt „Klimafreundlicher Bodensee für die private Bodenseeschifffahrt“ Ein starkes Zeichen für klimafreundliche Mobilität.
Das vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg geförderte Projekt ist Teil der Landesstrategie für klimaneutrale Mobilität und setzt ein wichtiges Signal über die Region hinaus. Ministerialdirektor Dr. Berthold Frieß (VM BW), Prof. Dr. Thomas Hirth (KIT) und Dr. Monika Herrmann (VM BW) unterstrichen bei der Auftaktveranstaltung die Relevanz des Projekts als Vorbild für andere Regionen mit intensivem Freizeitbootverkehr. Die Veranstaltung markierte so den Beginn einer neuen Ära der nachhaltigen Mobilität auf dem Wasser mit dem Ziel, die privaten Bootsflotten am Bodensee schrittweise klimaneutral zu machen.

Ingenieur Olaf Toedter vom Karlsruher Institut für Technologie erklärt das innovative Tool "Digital Fuel Twin" zur Berechnung der CO2-Einsparungen bei der Betankung mit den neuen Kraftstoffen.

Innovative Kraftstoffe – regional verfügbar

Zentraler Bestandteil des Projekts ist die Einführung alternativer, klimafreundlicher Kraftstoffe am Bodensee wie HVO100. Der synthetische Dieselkraftstoff aus Abfall- und Reststoffen, senkt die CO₂-Emissionen im Vergleich zu fossilem Diesel um bis zu 90Prozent im Vergleich zu herkömmlichem B7-Diesel – bei gleichzeitigem Schutz des Gewässers und des Motors. 
Für Benziner steht mit Nautic E10, ein speziell für den Gebrauch und die Lagerung auf Booten optimierter und additivierter Ottokraftstoff mit 10% Bio-Ethanol-Anteil. Er ermöglicht eine CO₂-Einsparung von rund 8,5Prozent. 

Die beiden Kraftstoffe sind bereits an drei Bodenseetankstellen verfügbar bzw. in Vorbereitung: Ultramarin in Kressbronn, Rudolf Bootservice in Bodman (Tankstelle am Seerhein Konstanz) und Bodenseenautic Busse in Dettingen (Tankstelle Wallhausen). 

Transparente Klimabilanz dank digitaler Technologie

Ein besonderes Highlight ist der Einsatz des „Digital Fuel Twin“ von Bosch: Dieses innovative Tool berechnet die CO₂-Einsparung bei jeder Betankung und weist sie direkt auf der Quittung aus – ein europaweit einzigartiges Transparenzmerkmal. Umweltbewusste Bootsbesitzer erhalten damit einen präzisen Nachweis ihres Beitrags zum Klimaschutz. 

Wissenschaftlich begleitet, praktisch umsetzbar

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) begleitet das Projekt wissenschaftlich und stellt sicher, dass die Umstellung reibungslos erfolgt. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen direkt in die Weiterentwicklung der klimaneutralen Schifffahrt in der Bodenseeregion ein. Für Bootsbesitzer bietet das Projekt einen einfachen Einstieg: Die neuen Kraftstoffe sind ohne technische Anpassungen nutzbar, und die örtlichen Bootswerkstätten stehen beratend zur Seite. 

Der Bodensee als Modellregion

Mit dem Projekt „Klimafreundlicher Bodensee“ übernimmt Baden-Württemberg innerhalb der Internationalen Bodensee-Konferenz eine Vorreiterrolle. Die Ausweitung auf weitere Tankstellen sowie auf die Nachbarländer Schweiz und Österreich ist bereits in Planung. Mit diesem Pilotprojekt zeigt die Bodenseeregion, wie nachhaltige Mobilität auch im Freizeitbereich umgesetzt werden kann.

(Fotos: Günter Klaiber)

Die Internationale Wassersportgemeinschaft Bodensee (IWGB), der Bodensee Segler Verband (BSVb) und der Internationale Bodensee Motorbootverband (IBMV) präsentierten sich mit großem Erfolg zum zweiten Mal bei der Ultramarin-Boatshow.

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