Welche umweltfreundliche Ressource zukünftig die Bootsschraube zum Rotieren bringt, muss sich erst noch zeigen. Der DMYV steht allen Technologien offen gegenüber

Position des DMYV zur zukünftigen Motorisierung in der Sportschifffahrt

Natur- und Umweltschutz stellen nach Auffassung des Deutschen Motoryachtverbandes keinen natürlichen Widerspruch zur Ausübung des motorisierten Wassersportes dar.  Sie sind eine der wesentlichen Grundlagen bei der Freizeitgestaltung der Wassersportler*innen. Dies schließt die Ziele der Pariser Klimabeschlüsse zur Reduzierung der Erderwärmung mit ein. Die Satzung des DMYV gibt explizit vor: Im Rahmen seiner Zwecke fördert der DMYV den Umwelt- und Naturschutz sowie die Landschaftspflege. Der DMYV strebt einen Ausgleich aller Nutzungen und Interessen an.

Daher ist der Verband offen für Projekte und Regelungen zum Umwelt- und Naturschutz, soweit dies in einem ausgewogenen und angemessenen Interessenausgleich erfolgt. Dies kommt auch in zahlreichen Projekten, Maßnahmen und Regelungen im Rahmen der Vereins- und Verbandsarbeit wie z.B. der Entwicklung eines schadstofffreien Antifouling-Anstrichs zum Ausdruck.

Somit steht der DMYV auch allen technischen Regelungen bei zukünftigen Antrieben für die motorisierte Sportschifffahrt positiv gegenüber und unterstützt im Rahmen seiner Möglichkeiten alle Entwicklungen, die eine Reduzierung der Schadstoffemissionen und sonstigen Umweltbelastungen bei Sportbootantrieben beinhalten. Der DMYV verfolgt dieses Ziel in enger Abstimmung mit der EBA, die sich parallel um eine einheitliche europäische Position bemüht. Deshalb appelliert der DMYV an die Hersteller von Sportbootmotoren, Motorbootantriebsmitteln und Sportbooten hier die Entwicklung der unterschiedlichsten Formen von Bootsantrieben (Elektro, Solar, Flüssiggas und fossilfreie Kraftstoffe für Benzin- und Dieselmotoren) einsatzangemessen voranzutreiben.

Der DMYV wird die Nutzung dieser Technologien den Motorbootsportlern empfehlen und entsprechende Informationen und Schulungen anbieten und will bei der Markeinführung und Verbreitung aller CO2-freien Technologien und Antriebstoffe behilflich sein.

Schon jetzt sind die Motorbootfahrer aufgerufen, ihren Kraftstoffverbrauch und damit Schadstoffausstoß durch verbrauchsoptimierte Fahrgeschwindigkeiten zu reduzieren. Zudem befürwortet der DMYV für die Übergangszeit bis zur Einführung der CO2-freien Antriebstoffe die Nutzung von saubereren, Aromaten-freien Dieseltreibstoffen wie z.B. Gas-to-Liquid-Diesel.

Verfahren zur Erzeugung von synthetischen flüssigen Kraftstoffen auf Basis von fossilfrei erzeugter elektrischer Energie sind bereits heute technisch ausgereift. Weitere Fortschritte hinsichtlich kostengünstiger Produktion dieser Kraftstoffe sind zu erwarten. Die dabei produzierten sogenannten eFuels werden auf eine zunehmend wachsende Nachfrage stoßen. So sind es allein diese Kraftstoffe, die einen fossilfreien Antrieb in vielen Verkehrsbereichen ermöglichen werden. Für Flugzeuge, Schiffe und den Schwerlasttransport auf der Straße sind sie unabdingbar erforderlich. Durch die wachsende Nachfrage werden synthetische Kraftstoffe künftig bezahlbar am Markt verfügbar sein.

Der DMYV sieht hierin eine wesentliche Option für den CO2-neutralen Weiterbetrieb der mit Verbrennungsmotoren ausgerüsteten Bestandsflotte von Motorbooten. Deshalb spricht sich der DMYV für die baldige Versorgung mit synthetischen Kraftstoffen aus, weil so die CO2-Neutralität auch der Bestandsflotte zügig zu erreichen ist. CO2 -Neutralität soll auch bei der Ausübung aller anderen Bereiche des Wassersportes der Zukunft gelten. Dies sollte für uns naturverbundene Wassersportler nicht nur bei der Ausübung der Freizeitgestaltung, sondern für alle Lebensbereiche gelten.

Dabei lassen wir uns aber nicht von einem allgemeinen Mainstream leiten, sondern wir wollen mit Augenmaß auch Aspekte der technischen und wirtschaftlichen Umsetzbarkeit, der technologischen und logistischen Anforderungen und der gesamtgesellschaftlichen Angemessenheit berücksichtigt wissen. Deshalb fordern wir und bekennen uns dazu: Technologieoffenheit für Antrieb und Antriebsmittel.

Es wird und muss in Zukunft nutzungsabhängige Technologien für Antriebe für die verschiedenen Aktivitäten in der Sport- und Freizeitschifffahrt geben. Gleichzeitig besteht der Verband darauf, für die Nutzung vorhandener Motorbootantriebe einen Bestandsschutz zu gewährleisten, wie es im Kraftfahrzeugbereich der Fall ist. Eine Forderung nach vorzeitiger Erneuerung oder Umrüstung der Bootsantriebe lehnt der Deutsche Motoryachtverband ab, da diese Maßnahme nicht nach haltig und wirtschaftlich nicht zu vertreten ist.

Für den DMYV ist auf jeden Fall das Erreichen einer möglichst optimalen Umwelt essentiell, da wir unseren Kindern eine in Zukunft intakte Umwelt nicht vorenthalten dürfen!