Für Hundebesitzer stellt sich immer wieder die Frage: „Wo können wir mit unserem geliebten Vierbeiner Urlaub machen?“ Eine tolle Option, die viele gar nicht im Blick haben, ist der Urlaub mit Hund auf einem Hausboot. Europaweit gibt es viele schöne Regionen, die man als Paar, als Familie oder im Freundeskreis mit seinem tierischen Familienmitglied vom Wasser aus genießen und erkunden kann.

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Ein Urlaub im bzw. auf dem Hausboot weckt in den meisten Menschen das Gefühl von Freiheit und Abenteuer. Darüber hinaus gibt es noch weitaus mehr Gründe, die für einen Urlaub speziell mit dem geliebten Vierbeiner auf dem Wasser in einem eigenen oder einem gemieteten Hausboot sprechen:

  • Ungestörtheit: Auf einem Boot müssen Sie nicht ständig darauf achten, dass der Hund andere Urlauber stört
  • Flexibilität: Sie genießen den Vorteil eines festen Urlaubsdomizils, verbunden mit der Freiheit, jederzeit entscheiden zu können, was man machen möchte
  • Barrierefreiheit: Oft sind Ferienwohnungen mit vielen Treppen verbunden, die nicht unbedingt das Beste für den Hund sind. An Bord eines Hausbootes gibt es nur vereinzelt Stufen, somit ist ein Hausboot für den Hund ebenfalls eine ideale Urlaubsunterkunft
  • Vielfältige Freizeitmöglichkeiten: Ihr Vierbeiner und Sie sind die ganze Zeit in der Natur und machen auf Ihrem Törn einfach dort Halt, wo es Ihnen gefällt, um zu grillen, ausgedehnte Spaziergänge oder Radtouren entlang von Flüssen und Kanälen zu unternehmen oder die Weite der Wälder zu genießen
  • Planen Sie regelmäßige Landgänge ein, bei denen Ihr Vierbeiner sein Geschäft verrichten und sich austoben kann
  • Auch Hunde können einen Sonnenbrand erleiden. Nehmen Sie ausreichend Sonnenschutzmittel für Ihren Hund mit. Da Hunde gerne ihre Schnauze ablecken, sollten Sie darauf achten, eine spezielle Creme ohne Zusatzstoffe wie Parfüm zu kaufen. Diese ist in Apotheken erhältlich
  • Lassen Sie sich von einem Tierarzt bei der Zusammenstellung einer geeigneten Reiseapotheke (Medikamente gegen Seekrankheit, etc.) beraten
  • Neben einem sog. „boat tether“ sollten Sie Ihr Familienmitglied mit einer Hundeschwimmweste ausstatten. Die Weste sollte möglichst farbig sein, um den Hund im Wasser gut zu erkennen und eine große Griffschlaufe auf dem Rücken haben, damit Sie Ihr Tier, das ins Wasser „gefallen“ oder gesprungen ist, heil wieder an Bord holen können. Wichtig ist auch, dass die Weste einen breiten Bauchgurt hat, dünne Gurte können einschneiden, was das Wieder-an-Bord-Nehmen für den Hund unangenehm macht
  • Falls Sie in kalten Gewässern unterwegs sind, bietet sich alternativ auch eine Neopren-Schwimmweste an, die gleichzeitig vor Kälte schützt
  • Sie fahren in eine wärmere Region? Dann denken Sie über die Anschaffung eines sog. „Cool Beds“ nach. Ohne Batterien oder andere Energiequellen, nur mit der Kraft des Wassers, kühlt dieses Bett den Körper Ihres Hundes
  • Ein Boot ist leider nicht der ideale Platz für einen Hund, um sein Geschäft zu erledigen. Schaffen Sie daher Abhilfe: Als Toilette können Sie eine umgebaute Katzentoilette nutzen. Füllen Sie die Schale mit Sand oder Kunstrasen und üben Sie mit dem Hund bereits vor der Reise, dass er dort sein Geschäft erledigt
  • Hunde finden auf glatten GFK- oder Teak Decks sehr schlecht Halt. Legen Sie Ihrem Tier ein Stück Teppich oder Kunstrasen im Cockpit aus, damit behält ihr Vierbeiner „festen Boden“ unter den Pfoten
  • Das Laufen über schmale Stege kann für Ihren Vierbeiner beim ersten Mal ungewohnt sein. Machen Sie vor Ihrem Urlaub „Trockenübungen“ in einem Hafen in Ihrer Nähe
  • Das Boot ist für den Hund zunächst ein unbekannter Ort, der eventuell Angst macht. Nehmen Sie vertraute Dinge wie den Fress- und Wassernapf, das Körbchen oder das Lieblingsspielzeug mit. Diese persönlichen Utensilien werden Ihrem Vierbeiner dabei helfen, sich an die neue Situation zu gewöhnen
  • Binden Sie Ihren Hund beim Landgang an, es besteht Leinenpflicht
  • Für Gassigänge empfiehlt sich die Mitnahme von Hundekot-Tütchen
  • Wenn Sie gerade zum Beispiel mit einem Ankermanöver oder dem Festmachen am Hafen beschäftigt sind, hilft es dem Hund einen Kauknochen oder Schweineohr zur Ablenkung und Beschäftigung mitzunehmen
  • Da Hunde bekanntlich nicht schwitzen können, müssen sie genug trinken, um sich abzukühlen.
  • Versichern Sie sich, dass genügend Frischwasser für Sie und ihren Vierbeiner an Bord ist
  • Wer seinen Hund ins Ausland mitnehmen möchte, muss die Einreisebestimmungen des jeweiligen Landes beachten. Für die Einreise insbesondere in EU-Länder ist der EU-Heimtierausweis genauso unverzichtbar wie eine Tollwutimpfung und ein Erkennungschip, der zur Identifikation des Hundes dient
  • Gehen sie vor dem Ablegen noch eine Runde Gassi
  • Legen Sie genug Pausen an Land ein
  • Erkundigen Sie sich vor dem Anlegen in freier Natur oder in einem fremden Hafen, ob dies gestattet ist
  • Wenn geschleust wird, sollte sich Ihr Vierbeiner nicht auf dem Gangbord oder in der Nähe eines Taus aufhalten. Lassen sie ihn im Innenraum des Bootes warten, damit beim Manöver niemand über den Hund fällt oder er bei aufkommender Hektik nicht über Bord geht
  • Wenn Ihr Hund unerwartet von Bord ins Wasser springt oder fällt, kuppeln Sie unbedingt sofort die Schraube aus und holen das Tier an der Seite wieder an Bord
  • Achten Sie beim Angeln darauf, dass Ihr Hund sich nicht über die Abfälle Ihrer Köder hermacht. So ersparen Sie Ihrem Tier eventuelle Magenprobleme und einen Fischatem
  • Passen Sie auf, dass Ihr Hund den Blinker nicht als Spielzeug missbraucht. Aufgrund des Hakens könnte dies gefährlich werden
  • Hunde können so wie Menschen seekrank werden. Auch wenn dies relativ selten vorkommt, ist es keinesfalls ausgeschlossen. Planen Sie keine langen Touren bei schwerem Wetter, bevor sich ihr Hund an heftige Bootsbewegungen gewöhnen konnte

DAS IDEALE BOOT FÜR IHREN VIERBEINER UND SIE

Sie besitzen selbst (noch) kein eigenes Boot? Auf diese Aspekte sollten Sie bei der Auswahl des passenden (Charter-)Bootes achten:

  • ebenerdige Boote ermöglichen Ihnen und Ihrem Tier eine große Bewegungsfreiheit an Bord
  • für (größere) Hunde ist eine niedrige Einstiegshöhe wichtig, da sie Treppen nicht so gut steigen können
  • ein breiter Gangway und eine Außenreling sorgen für nötigen Komfort und Sicherheit
  • an Bord befindet sich genügend Platz für ein Hundekörbchen und eine Futterbar
  • im Idealfall stehen für Ihren Vierbeiner abwechslungsreiche und schattige Ablageplätze zur Verfügung
  • der Innen- und Außenbereich sollte leicht zu überblicken sein, damit Sie Ihren Hund stets im Auge behalten können
  • es sollte ein Dingi vorhanden sein, womit Sie schnell an Land fahren können, wenn Ihr Vierbeiner Gassi gehen möchte
  • um das Überbordgehen generell zu verhindern, sind Relingnetze vorteilhaft