Übersicht über den Leistungssport
Rennsport im Deutschen Motoryachtverband
Der Rennsport ist eine der tragenden Säulen des DMYV als Sportverband. Schon seit es Motorboote gibt, werden die Höchstleistungen der Boote auf Rennveranstaltungen gezeigt. Auch wenn sich im Laufe der Jahre technisch viel verändert hat, ist die Faszination des Sports für Aktive und Zuschauer unverändert.
Wie im Straßenrennsport werden auf dem Wasser ebenfalls Rennen in unterschiedlichen Klassen bis hin zur Formel 1 ausgetragen. In den einzelnen Klassen starten verschiedene Bootstypen. In Deutschland werden vier Bootsformen gefahren. Die schnellsten Rennboote erreichen Geschwindigkeiten von über 300 km/h. Die Antriebskonzepte reichen von Zwei- und Viertaktmotoren bis zu Gasturbinen.
Inzwischen gehören auch andere Sportarten wie Jetski und Motorsurfen zum Rennsport auf dem Wasser. Auch hier werden in verschiedenen Klassen auf unterschiedlichen Parcours professionelle Rennen ausgetragen.

Bootsformen im Motorbootrennsport

Der Dreipunkter ist ein flaches Rennboot, das bei hoher Geschwindigkeit nur mit dem Heck und zwei nach hinten rechtwinklig auslaufenden Kanten (mit drei Punkten) auf dem Wasser liegt. Der Fahrer kniet im Boot, lenkt es mit einer Hand und betätigt mit der anderen den Gashebel.

Der Proprider (englisch Propeller-Reiter) ist etwas länger als ein Dreipunkter und wird auf dem Bauch liegend gefahren. Bei Idealfahrt berührt nur noch der Propeller das Wasser. Die kanten dienen lediglich dem Abstützen des Rumpfes.

Der Katamaran besitzt zwei mit einem starren Boden verbundene Bootsrümpfe, die wie Schienen wirken und eine höhere Stabilität als dem Proprider verleihen. Dadurch können Kurven wesentlich enger gefahren werden. Der Fahrer sitzt und gibt mit dem Fuß Gas.

Das Katamaranschlauchboot auch genannt Thundercat wird von zwei liegenden Pilot/innen gefahren. Der/die Co-Pilot/in sorgt durch das richtige Verlagern des Körpergewichts für die optimale Trimmung des Bootes. Ähnlich dem Katamaran gleitet auch das Katamaranschlauchboot auf zwei Bootsrümpfen auf dem Wasser.

Der Dreikantpfeil hat einen V-förmigen Bootsboden und hebt sich bei voller Geschwindigkeit fast vollständig aus dem Wasser. Der Fahrer sitzt wie beim Katamaran im Boot.
Leistungssportklassen Motorbootrennsport
Im Motorbootrennsport existieren viele verschiedene Klassen – von der Einstiegs- bis zur Offshore-Klasse -, die in verschieden Rennen Meisterschaften austragen. Die zuvor vom ADAC betreuten Rennklassen F-4 und F-5 (ehemals Formal ADAC) übernimmt ab der Saison 2018 der Deutsche Motoryachtverband. Der DMYV sorgt für beide Klassen unter anderem für die UIM-konforme Ausschreibungen.
In Deutschland gehen Fahrer in folgenden Klassen an den Start:
Übersicht der in Deutschland gefahrenen Klassen
Klasse | Einstiegsalter | Motorisierung | Mindestgewicht | Länge |
GT 15 | 10 Jahre | 15 PS 4-Takt-Serienmotor | inkl. Fahrer 210 kg | 3,10 m |
F-5 (ehemals Formel ADAC) | 14 Jahre | 30 PS Tohatsu 4-Takt-Serienmotor | inkl. Fahrer 300 kg | 3,70 m |
OSY 400 | 16 Jahre | 35 PS Yamato 2-Takt-Serienmotor | inkl. Fahrer 180 kg | 3,90 m |
P 750 | 16 Jahre | 50 PS Tohatsu oder Yamaha 2-Takt-Serienmotor | inkl. Fahrer 153 kg | 3,80 m |
O 250 | 16 Jahre | 110 PS 2-Zylinder-2-Takt-Motor | inkl. Fahrer 200 kg | 3,90 m |
O 350 | 16 Jahre | 130 PS 2-Zylinder-2-Takt-Motor | inkl. Fahrer 220 kg | 3,90 m |
Formel R 1000 | 16 Jahre | 1000 ccm Serienmotor – älter als 10 Jahre | inkl. Fahrer 280 kg | 4,20 m |
F-4 | 16 Jahre | 60 PS Mercury 4-Takt-Motor | inkl. Fahrer 350 kg | 3,90 m |
O 500 | 16 Jahre | 200 PS 4-Zylinder-2-Takt-Motor | inkl. Fahrer 280 kg | 4,75 m |
Formel 2 | 16 Jahre | 200 PS- 2-Takt-Serienmotor | inkl. Fahrer 530 kg | 4,80 m |
VC1 (ehemals P1) | 18 Jahre | 2 x 720 PS V8 Kompressor Searex | inkl. Fahrer 4950 kg | 13,10 m |
Bootsformen im Jetbootrennsport

Diese Jetboote werden im Sitzen gefahren und sind serienmäßig zwei- oder dreisitzige Fahrzeuge. Das Fahren dieser Jetboote ist für Anfänger zunächst einmal leichter zu erlernen, da sie weniger Gleichgewichtssinn als „Steher" benötigen. Bei Rennen wird das Fahrzeug allerdings nur von einer Person gefahren. Ein Runabout (auch „Sitzer“ genannt) ist je nach Modell zwischen 2,80m bis 3,60m lang und wiegt zwischen 190kg bis 380kg. Wobei die kleineren Modelle besser für Anfänger geeignet sind als die ausgewachsenen Jetboote mit serienmäßigen 300PS.

Die Ski-Division Jetboote werden im Stehen gefahren. Für Anfänger ist es schwieriger diese „Steher" zu fahren als die „Sitzer", denn außer Kraft und Ausdauer, benötig man auch viel Gleichgewichtsgefühl. Ein „Steher“ für Einsteiger ist ca. 2,30 m lang und wiegt ca. 150 kg, obwohl es auch wesentlich größere Modelle gibt.
Leistungssportklassen Jetbootrennsport
Auch im Jetbootrennsport gibt es zahlreiche unterschiedliche Rennklassen, die sich durch ihre Motorisierung, das Gewicht oder Länge des Jetbootes innerhalb der beiden Jetboot-Typen unterscheiden. Im Runabout und im Ski-Division werden zudem – je nach Rennklasse – unterschiedliche Zeiten gefahren und es gelten verschiedene Einstiegsaltersklassen. Eines vereint aber sämtliche Rennsportklassen im Jetbootsport: die Faszination für Geschwindigkeit auf dem Wasser.
In Deutschland gehen Fahrer in folgenden Klassen an den Start:
Übersicht der in Deutschland gefahrenen Klassen
Klasse | Einstiegsalter | max. Leistung | Mindestgewicht | max. Länge |
Runabout GP1 | 18 Jahre | 500 PS | 300 kg | 360 cm |
Runabout GP2 | 18 Jahre | 350 PS | 310 kg | 360 cm |
Runabout GP3 | 16 Jahre | 200 PS | 216 kg | 360 cm |
Runabout GP4 | 16 Jahre | 110 PS | 180 kg | 320 cm |
Runabout GP4 Ladies | 16 Jahre (w) | 110 PS | 180 kg | 320 cm |
Runabout GP4 Junior | 16 Jahre | 110 PS | 180 kg | 320 cm |
Ski Division GP 1 | 18 Jahre | 200 PS | 135 kg | 280 cm |
Ski Division GP 2 | 16 Jahre | 150 PS/110 PS | 135 kg | 280 cm |
Ski Division GP 3 | 16 Jahre | 85 PS | 135 kg | 250 cm |
Ski Division GP 4 | 16 Jahre | 110 PS | 160 kg | 250 cm |
Motorsurf-Rennsport
Das MotoSurf-Board ist ein ca. 1.8m langes, 60cm breites und ohne Finnen etwa 0.15m starkes motorisiertes Surfboard, das vorwiegend aus Carbon gefertigt wird. Abhängig von den Rennklassen unterscheiden sich die Boards durch die Art und Stärke der Motorisierung. Im Leistungssport-Bereich werden 1-Zylinder-Zweitaktmotoren mit ca. 17 PS genutzt und Spitzengeschwindigkeiten von 65 km/h oder mehr erreicht.
Die im Bereich Jugend und Damen eingesetzten Boards haben einen vergleichbaren Rumpf, sind aber mit rund 13 PS schwächer motorisiert. Es werden Rundstrecken-Kurse unterschiedlicher Länge gefahren. Ergänzt werden die Verbrenner-Klassen durch die Electric-Challenge, bei der rein elektrisch angetriebene Boards im Sinne von Zero Local Emissions antreten.
